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Testpsychologie

Die Testpsychologie hat die Aufgabe die kognitive Leistungsfähigkeit zu beurteilen, mit dem Ziel bei der diagnostischen Abklärung einer dementiellen Entwicklung mit beizutragen. Sie dient der Früherkennung, der Differentialdiagnose verschiedener Demenzformen und -ursachen, und der Einschätzung des Schweregrads. Sie wird zudem zur Effektivitätsprüfung pharmakologischer Interventionen herangezogen.

Zur Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit werden neben einem ausführlichen Anamnesegespräch (Eigen- und Fremdanamnese) zum einem kognitive Screening-Verfahren eingesetzt, die eine grobe Quantifizierung kognitiver Defizite ermöglichen und bei bereits bestehender Demenz eine Schweregradeinschätzung erlauben und zur Verlaufsuntersuchung eingesetzt werden. Dazu gehören der Mini-Mental-Status-Test (MMST), der DemTect, der Uhrentest nach Shulman, das Montreal Cognitive Assessement (MoCa) und das Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment (Panda).

Bei Vorliegen eines Demenz-Verdachts und zur Differentialdiagnostik erfolgt eine ausführliche neuropsychologische Untersuchung mittels standardisierter und alters- bzw. bildungsnormierter Testinstrumente. Als standardisierte Testbatterie kommt folgendes Testverfahren zum Einsatz: Consortium to Estabilsh al Registry for Alzheimer´s Disease (CERAD-Plus). Darüber hinaus werden zur Erfassung der einzelnen kognitiven Bereiche Gedächtnis, Aufmerksamkeit, visuelle Wahrnehmung, Sprache, Praxie und Exekutivfunktionen spezifische neuropsychologische Leistungstests eingesetzt, wie der Verbale Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT), Wechsler Memory Scale (WMS-R), Rivermead Behavioral Memory Test (RBMT), Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP), Rey-Complex-Figur-Test (RCFT), Mosaiktest (Untertest aus WIE) Regensburger Wortflüssigkeitstest (RWT), Aachener Aphasie Test (AAT)

Zur Untersuchung nicht-kognitiver Symptome der Demenz wie Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrische Symptome werden standardisierte Fragebogen als Eigen- und Fremdratings verwendet. Verhaltensauffälligkeiten werden mit dem Frontal Behavioral Inventar (FBI) fremdanamestisch erfasst. Die Beurteilung über das Vorliegen einer depressiven Symptomatik erfolgt eigenanamnestisch über die Geriatrische Depressionsskala (GDS) bzw. dem Beck Depressionsinventar (BDI-II).

Apparative Diagnostik

Diagnostik

Um den häufig komplexen Krankheitsbildern, der Multimorbidität der Patienten in Anfangs- wie in fortgeschrittenen Stadien einer neuropsychiatrischen Erkrankung Rechnung zu tragen, ist die interdisziplinäre Diagnostik von Innerer Abteilung, Neuropsychologie und Neuropsychiatrie erforderlich. Im diagnostischen Instrumentarium der LWL-Klinik Marsberg steht zur Verfügung:

 

Apparativ / Labor

  • Umfangreiche Labordiagnostik
  • Lumbalpunktion, vollständige Liquorserologie (ausw. Labordiagnostik)
  • Röntgen
  • Weichteilsonographie
  • Ultraschallsonographie
  • c.w. Sonographie sowie Duplex-Scan zur Gefäßdiagnostik
  • Standard-EKG
  • Langzeit-EKG
  • Kardiale Echokardiographie
  • EEG, Provokationsmethoden
  • Evozierte Potentiale (AEP, VEP)
  • EMG/NLG (Elektromyographie, Elektroneurographie)
  • Bildgebende Verfahren (CCT, MRT, nativ und mit Kontrast, jeweils auswärtig)